Chronik
Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Emmelshausen
1980 bis 1999
Die 1980er Jahre
Nachdem der in den 1960er Jahren beschaffte Fuhrpark in den vergangenen Jahren gute Dienste geleistet hatte, waren in den 1980er Jahren Neu- und Ersatz- beschaffungen erforderlich. Durch den Ausbau des Fuhrparks war ein Neubau des Feuerwehrgerätehauses erforderlich, in dem die Feuerwehr Emmelshausen noch heute untergebracht ist. Die Gründung der Jugendfeuerwehr im Jahr 1986 war eine wichtige Investition in die Zukunft der Feuerwehr. Etwa die Hälfte der Ende 2022 im aktiven Einsatzdienst befindlichen Kameraden kommen aus der eigenen Jugendfeuerwehr.
1980
wurde im Oktober der Wehr eine Anhängeleiter AL 18 der Firma Metz übergeben. Durch die drei Fahrzeuge und die AL 18 war das alte Gerätehaus zu klein geworden. Die Verbandsgemeindeverwaltung Emmelshausen, als Träger der Feuerwehr Emmelshausen entschloss sich ein neues Gerätehaus nebst Funkzentrale, Werkstatt, Atemschutzwerkstatt und Mannschaftsräumen zu bauen. Nach zweijähriger Bauzeit konnte das Gebäude im Mai 1982 bezogen werden.
Die AL 18 im 1982 eingeweihten neuen Gerätehaus
Einsätze in landwirtschaftlichen Betrieben sind für Feuerwehren nichts Unübliches. Einen besonderen Einsatz musste unsere Wehr aber am 2. November abarbeiten. Die Trinkwasserleitung zu mehreren landwirtschaftlichen Betrieben war durch starken Frost zugefroren. Die Kameraden versorgten das Vieh daher mit Wasser aus dem Tanklöschfahrzeug.
1981
In der Nacht vom 23. Auf den 24. Februar wurde die Feuerwehr Emmelshausen zu einem Scheunenbrand nach Basselscheid alarmiert. Zur Bekämpfung des Feuers waren rund 20.000 Liter Wasser nötig. Entnommen werden musste das Löschwasser aus einem Brunnen; die Hydranten des öffentlichen Wassernetzes waren dem Einsatzbericht zufolge zugefroren. Im Jahr 1981 befand sich die Umgehung der B 327 (Hunsrückhöhenstraße) um Emmelshausen herum noch im Bau. Auch im gerade erschlossenen Baugebiet „Heilbrünnchen II“ waren viele Bauunternehmer tätig. Im Mai hatte es offensichtlich ein Brandstifter auf deren Baubaracken abgesehen. Am 19. Mai gegen 5 Uhr brannte eine Baubaracke im Baugebiet „Heil- brünnchen II“. Zwei Bauwagen wurden 20. Mai gegen 1 Uhr auf der Baustelle der Umgehung der B 327 ein Raub der Flammen. Die Feuerwehr Emmelshausen hatte die Brände jeweils schnell im Griff. Am 20. Oktober brannte ein Wohnhaus in Lingerhahn bis auf die Grundmauern nieder. Dank des Eingreifens der Feuerwehren Lingerhahn, Pfalzfeld, Emmelshausen, Gondershausen, St. Goar und Oberwesel konnte eine Ausbreitung des Feuers auf andere Gebäude verhindert werden.
1982
erhielt die Feuerwehr Emmelshausen drei Säure- schutzanzüge für Chemieunfälle. Im Mai 1982 wurde das neue Gerätehaus bezogen, das der Feuerwehr Emmelshausen bis heute als Standort dient. Am 15. August kam es auf der Hunsrückhöhenstraße in Höhe der Tankstelle zu einem Auffahrunfall. Bei dem Unfall wurde der Kraftstofftank des vorderen PKW beschädigt, der daraufhin sofort Feuer fing. Der Fahrer und ein Kind konnten sich aus dem Fahrzeug befreien. Eine Beifahrerin konnte sich nicht aus dem Fahrzeug befreien. Obwohl die elf ausgerückten Kameraden der Feuerwehr Emmelshausen das Feuer schnell löschen konnten, kam für die Beifahrerin jede Hilfe zu spät.
1983
Am 9. September erhielt die Wehr vom Land Rheinland- Pfalz ein Dekontaminationsmehrzweckfahrzeug für Chemie- und Strahlenschutz bzw. Unfälle zur Stationierung. Im Dezember wurde 18 Jahre nach seiner Beschaffung der „K-Wagen“ außer Dienst gestellt.
Die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr Emmelshausen erfolgt über die Schutzpolizei Boppard, die über Funk die Sirene am Marktplatz sowie am Schulzentrum auslösen kann. Dies bedeutet gegenüber der stationären Auslösung der Sirene eine 33 entscheidende Verkürzung der Zeit vom Eingang des Notrufs bis zum Ausrücken zur Einsatzstelle. Am Morgen des 25. September rückte unsere Wehr zum Brand einer Gerätehalle in Bickenbach aus. Die Halle brannte vollständig nieder, lediglich ein Traktor sowie kleinere Geräte konnten gerettet werden. Unter- stützt wurde die Feuerwehr Emmelshausen durch die Feuerwehren aus Pfalzfeld, Gondershausen und Schnellbach.
Das 1983 beschaffte Dekontaminationsmehrzweckfahrzeug
1984
Vom 30. Juni bis zum 2. Juli richtete die Feuerwehr Emmelshausen die Kirmes aus und feierte in diesem Zusammenhang, wenn auch mit einem Jahr Verspätung, ihr 50-jähries Bestehen.
In der Nacht auf Dienstag brannte neben dem Festzelt das Anwesen Bone-Winkel ab. Es war nach 1972 der zweite größere Brand in dem Anwesen. Insbesondere in der Anfangsphase des Einsatzes bereitete die Löschwasserversorgung Probleme, da die Wasserleitungen am Marktplatz den enormen Wasserbedarf nicht decken konnten. Abhilfe schaffte eine Löschwasserversorgung aus dem benachbarten Park sowie zu der größeren Trinkwasserleitung, die nach Gondershausen führt. Insgesamt waren 10 Wehren im Einsatz, der sich bis in den Dienstagmorgen hineinzog. Zwei Feuerwehleute wurden leicht verletzt. Im Kellergeschoss befand sich die zu dieser Zeit sehr bekannte Diskothek Point, die am Tag des Brandes Ruhetag hatte. Die Diskothek wurde durch Löschwasser stark in Mitleidenschaft gezogen.
Am 25. August ereignete sich gegen 6:20 Uhr ein Kellerbrand in Lamscheid. Die Kameraden der Feuerwehr Emmelshausen konnten den Brand zwar schnell löschen, allerdings hatte die Hitze mehrere Heizöltanks beschädigt, sodass dieses auslief. Eine Spezialfirma pumpte rund 8.000 Liter Heizöl ab. Mit Unterstützung der Feuerwehr Pfalzfeld konnte der Ölschlamm aus dem Keller abgepumpt und der Keller mit Ölbindemittel abgestreut werden.
Die AL 18 im Einsatz am Objekt Bone-Winkel
1985
Auf der Jahreshauptversammlung im Schulungsraum des noch relativ neuen Gerätehauses wurden die Kameraden Franz Christ, Günter Schlappkohl, Willi Retzmann, Willi Morschhäuser und Helmut Lindner zu Ehrenmitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Emmelshausen ernannt worden. Willi Retzmann und Willi Morschhäuser waren Gründungsmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Emmelshausen. Franz Christ ist 1938 im Alter von gerade einmal 15 Jahren in die Feuerwehr eingetreten. Von 1965 bis zu seinem Rückzug aus dem aktiven Feuerwehrdienst 1978 war er ihr Wehrführer. Günter Schlappkohl trat 1950 in die Feuerwehr ein. Neben dem Einsatz- und Übungsdienst war der Zimmermann über 20 Jahre als Kassierer für die Finanzen der Feuerwehr verantwortlich. Helmut Lindner war seit 1961 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Emmelshausen. Im Jahr 1985 erhielt die Feuerwehr Emmelshausen einen Rüstwagen RW 1, der für die technische Unfallhilfe ausgestattet war. Als Fahrgestell diente ein Mercedes-Benz Unimog 1300 L. Der Aufbau wurde von der Firma Lentner erstellt. Der Kaufpreis belief sich auf rund 170.000 DM, wovon das Land Rheinland-Pfalz die Hälfte zu tragen hatte. Die Einweihung des Rüstwagens wurde im April 1986 am Tag der Gründung unserer Jugendfeuerwehr gefeiert.
Mit gerade einmal 13 Einsätzen verlief das Jahr 1985 für die Feuerwehr Emmelshausen eher ruhig. Nach einem Kaminbrand im Januar kehrte für etwa ein halbes Jahr Ruhe ein; in den Monaten Juli und August ereignete sich eine Serie von fünf kleineren Wald- und Flächenbränden. Im September leistete ein Kamerad mit einem Fahrzeug Sicherheitsdienst bei der Deutschland-Rallye in Zell an der Mosel.
Der Rüstwagen ,,RW1" festlich geschmückt anlässlch der Einweiung am 26. April 1986
1986
am 26. April wurde durch unseren damaligen Wehrführer Herbert Lück und Alfred Gras die Jugendfeuerwehr Emmelshausen gegründet. Es ist nach der Jugendfeuerwehr Gondershausen die zweite Jugendfeuerwehr in der Verbandsgemeinde Emmelshausen und die 18. Jugendfeuerwehr im Rhein-Hunsrück-Kreis. Alfred Gras war der erste Jugendfeuerwehrwart. Gründungsmitglieder der Jugendfeuerwehr Emmelshausen waren: Jürgen Bonert, Jörn Bruns, Oliver Bruns, Daniel Dötsch, Manuel Kickenberg, Heiko Morschhäuser, Hans Staat, Frank Stecher, Michael Tiedemann. Bereits im Jahr ihrer Gründung wird klar, dass die Arbeit der Jugendfeuerwehr weit mehr umfasst als die reine Vorbereitung auf den Einsatzdienst in der Freiwilligen Feuerwehr; bereits im Oktober 1986 beteiligte sich die Jugendfeuerwehr Emmelshausen an dem bundesweiten Umweltschutztag der deutschen Jugendfeuerwehren. Der Dienstplan für 1987 sieht Filmabende, Radtouren, Drogenprävention und viele andere Aktivitäten vor, die der Jugendarbeit dienen und den Jugendlichen auch außerhalb des feuerwehrtechnischen Wissens große Freude bereiten.
Am 24. Dezember wurde unsere Wehr von der Feuerwehr Buchholz zur Unterstützung bei einem Verkehrsunfall am Bahnübergang Fleckertshöhe gerufen. Dort war ein PKW mit der Hunsrückbahn kollidiert und rund 80 Meter von dieser mitgeschleift worden. Der Fahrer wurde dabei im Fahrzeug eingeklemmt. Im Rahmen der aufwendigen technischen Rettung mussten die Türen und das Dach des Fahrzeugs mit hydrauischem Rettungsgerät entfernt werden. Anschließend wurde das Schienenfahrzeug mit Hebekissen angehoben und der PKW mittels Seilwinde darunter herausgezogen. Erst dann konnte der Fahrer dem Rettungsdienst übergeben und mit den Rettungshubschrauber ins Krankenhaus verbracht werden. Es handelte sich um den ersten Einsatz, bei sich der große Nutzen des im Vorjahr beschafften Rüstwagens zeigte.
Die Jugendfeuerwehr Emmelshausen am Tag ihrer Gründung mit Jugendwart Alfred Gras (1v.l.) Wehrführer Herbert Lück (1.v.r) sowie Bürgermeister Willi Link (2.v.r.)
1987
In der Nacht vom 13. Auf den 14. Februar bemerkten Nachbarn um kurz vor 3 Uhr ein Feuer in einem Wohnhaus in Lamscheid. Beim Eintreffen der Feuerwehr Emmelshausen befanden sich der 45jährige Familienvater, sein 13jähriger Sohn sowie die 73jährige Großmutter noch in dem Gebäude. Unter Atemschutz versuchten drei Feuerwehrleute, unter Ihnen der Wehrführer Herbert Lück, in das verrauchte Obergeschoss vorzudringen, in dem die drei Personen vermutet wurden. Herabstürzende Deckenteile, dichter Rauch sowie eine starke Hitzeentwicklung hinderten die Einsatzkräfte jedoch am weiteren Vorgehen. Erst durch den Einsatz einer Steckleiter konnte sich der Trupp Zugang zum Obergeschoss verschaffen, wo er alle drei Personen bewusstlos vorfand. Über die Leiter wurden sie ins Freie gebracht. Unmittelbar eingeleitete Wiederbelebungsversuche blieben jedoch erfolglos. Nach Angaben von Augenzeugen hatten Vater und Sohn das brennende Gebäude bereits verlassen und sind noch einmal zurückgekehrt um die noch im Obergeschoss befindliche Großmutter zu retten. Das Feuer selbst hatten die Kameraden der Feuerwehr Emmelshausen sowie der ebenfalls alarmierten Feuerwehr Pfalzfeld schnell unter Kontrolle. Ein Feuerwehrmann wurde bei dem Einsatz am Fuß verletzt. Gegen Mittag des 12. Juni stürzte ein Flugzeug vom Typ Piper C 28 bei dichtem Nebel in der Gemarkung Fleckertshöhe über bewaldetem Gebiet ab. Alle vier Insassen kamen bei dem Absturz ums Leben. Nachdem das Wrack durch die zuständige Behörde freigegeben wurde, nahm unsere Wehr die Bergung der Verunglückten vor. Hierzu wurde neben hydraulischen Rettungsgerät auch eine Seilwinde eingesetzt. Anschließend wurde gemeinsam mit der Feuerwehr Boppard Treibstoff aus den ca. 300 bzw. 500 Metern entfernt liegenden Tragflächen des Flugzeugs abgepumpt. Gegen 22:30 Uhr war der Einsatz beendet. Eine Woche später, am 19. Juni kam es zu einem schweren Verkehrsunfall mit vier beteiligten Fahrzeugen und 13 zum Teil schwer verletzten Personen auf der B 327 bei Niedert. Aufgrund der Vielzahl der Betroffenen musste unsere Wehr bei der Versorgung der Verletzten unterstützen. Anschließend nahmen die Kameraden auslaufende Betriebsstoffe auf. Ein brennender VW-Bus beschäftigte unsere Wehr am Abend des 25. September. Auf der BAB 61 geriet das Fahrzeug in Brand. Die über die Autobahnmeisterei verständigte Autobahnpolizei traf kurz nach der Meldung an der Einsatzstelle ein. Während der Löscharbeiten setzte sich das brennende Fahrzeug in Bewegung und rollte rund 150 Meter über die abschüssige Straße, bevor es an der Böschung zum stehen kam. Dort konnte es von unserer Wehr schnell abgelöscht werden. Am 20. Dezember ereignete sich ein Verkehrsunfall mit drei Schwerverletzten in der Nähe der Firma Driescher.
1988
Im Jahr 1988 leisteten die Kameraden der Feuerwehr Emmelshausen insgesamt 3440 Stunden Dienst. Nachdem ein PKW am Morgen des 4. Februar im Waldstück Scheid von der Straße abgekommen ist, wurde er zwischen zwei Bäumen eingeklemmt. Die drei Fahrzeuginsassen konnten das Fahrzeug nur mit Hilfe unsere Feuerwehr verlassen. Hierzu wurde das Fahrzeugdach abgetrennt. Zwei Personen konnten so sofort aus dem Fahrzeug befreit werden. Eine weitere Person wurde 41 nach Eintreffen des Notarztes aus dem Fahrzeug gerettet. Alle drei Personen wurden verletzt in Krankenhäuser eingeliefert. Am 24. März wurde unsere Wehr wegen einer starken Rauchentwicklung in der Tiefgarage des Hochhauses in Emmelshausen alarmiert. Aufgrund der extrem schlechten Sichtverhältnisse, konnte der unter Atemschutz vorgehende Trupp den Brandherd erst ausfindig machen, nachdem eine Abluftöffnung durch die hintere Tür der Garage geschaffen wurde; im Inneren der Garage stand ein PKW in Vollbrand. Ein weiterer PKW wurde stark beschädigt. Die Befürchtung, es könnten sich noch Personen in der Garage aufgehalten haben, bestätigte sich glücklicherweise nicht. Bei Schweißarbeiten kam es am 7. Juli zum Brand eines Geräteschuppens in Kratzenburg. Erschwert wurden die Löscharbeiten durch die im Geräteschuppen gelagerten Gegenstände; darunter befanden sich neben Gasflaschen und Ölfässern mehrere LKW-Reifen. Die Feuerwehr Emmelshausen setzte rund 10.000 Liter Löschwasser und 60 Liter Schaummittel zur Brandbekämpfung ein. Am 21. September ereignete sich gegen 14 Uhr ein Unfall auf der BAB 61, bei dem ein Lastzug auf einen Unimog mit zwei Anhängern auffuhr. Der Fahrer des Lastzugs wurde schwer verletzt in seinem Fahrzeug eingeklemmt und musste von den Feuerwehren aus Emmelshausen und Pfalzfeld aus seinem Fahrzeug befreit werden. Anschließend wurde er mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Dem Einsatzbericht ist zu entnehmen, dass die Feuerwehr Emmelshausen zwar mit drei Fahrzeugen (Rüstwagen, Tanklöschfahrzeug und Tragkraftspritzenfahrzeug) im Einsatz war, diese jedoch lediglich mit insgesamt vier Kameraden besetzt waren. Die Feuerwehr Pfalzfeld war mit drei Einsatzkräften an dem Einsatz beteiligt. Die Zahlen machen deutlich, dass Freiwillige Feuerwehren bereits in den 1980er-Jahren insbesondere tagsüber Probleme hatten, ausreichend Einsatzkräfte zur Verfügung zu haben. Von besonderer Bedeutung waren bereits damals Kameraden, die – mitunter als Selbstständige – ihren Arbeitsplatz in Emmelshausen hatten.
Verkehrsunfall auf der BAB 61 am 21. September 1988
1989
Herbert Lück wird Wehrleiter der Verbandsgemeinde Emmelshausen. Sein Nachfolger als Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Emmelshausen wird Ewald Nikolai. Bereits am Neujahrsmorgen waren die Fähigkeiten der Emmelshausener Feuerwehrleute gefragt. Gegen sieben 43 Uhr wurde der Löschzug zu einem PKW-Brand am Bahnhof alarmiert. Am 16. Januar ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall auf der BAB 61 mit einem Toten und zwei Schwerverletzten. Außerdem leisteten die Kameraden am 9. Mai Hilfe bei einem Hubschrauberabsturz in der Nähe von Liesenfeld. Dieser war dort mit Waldkalkungsarbeiten beschäftigt. Neben den anspruchsvollen Einsätzen, den Übungen und dem Gerätedienst ist auch die Pflege der Kameradschaft wichtig für eine funktionierende Feuerwehr; das auch über Ländergrenzen hinweg. Im Jahr 1989 besuchten Kameraden der Feuerwehr Emmelshausen die Partnerstadt Luzy in Frankreich, um den Kontakt zu den dortigen Feuerwehrleuten zu pflegen.
Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Emmelshausen bei einer Parade in Luzy mit französischen Kameraden
Die 1990er Jahre
Auch in den 1990er Jahren wurde der Fuhrpark erweitert und erneuert. Mit dem neuen TLF 16/25 und dem neuen TSF standen Ersatzbeschaffungen an, der ELW und vor allem die 1997 angeschaffte Drehleiter (wenn- gleich hierfür die Anhängeleiter wegfiel) erweiterten den Fuhrpark und damit die Einsatzmöglichkeiten unserer Wehr deutlich. Mit der Gründung des Fördervereins wurden neue Möglichkeiten der Beschaffung finanzieller Mittel für Zwecke der Feuerwehr geschaffen.
1990
Von Januar bis Anfang März hielt eine Serie von Orkanen (u.a. die Orkane Vivian und Wiebke) die Feuerwehr Emmelshausen in Atem. Mehrere Sturmschäden sorgten für Einsätze. In einigen Fällen konnten Sturmschäden durch das Fällen gefährdeter Bäume verhindert werden. Bei einem Arbeitsunfall am 9. Juli wurde ein Arbeiter in einer Mischanlage in zehn Metern Höhe eingeklemmt. Die Feuerwehr Emmelshausen befreite den Arbeiter und seilte ihn ab, wo er vom Rettungsdienst versorgt wurde. Am 4. September ereignete sich ein Brand bei einem Textilunternehmen in Halsenbach. Das Gebäude brannte in voller Ausdehnung. Bei den Löscharbeiten wurde unsere Wehr durch die Feuerwehren aus Gondershausen, Pfalzfeld, Buchholz und Boppard unterstützt.
1991
Das TSF aus auf dem VW-Fahrgestell von 1969 wird an die Feuerwehr Dörth übergeben, die es 1994 an die Feuerwehr Gondershausen übergibt, wo es noch bis 1998 im Einsatz ist. Am 19. April ereignet sich auf der BAB 61 in Fahrtrichtung Koblenz ein Unfall, an dem insgesamt rund 30 PKW und vier LKW beteiligt sind. Andere Quellen sprechen von bis zu 60 beteiligten Fahrzeugen. Ausweislich des Einsatzberichtes wurden 9 Personen bei dem Unfallgeschehen verletzt. Die Feuerwehr Emmelshausen unterstützte bei der Bergung und verhinderte, dass auslaufende Kraft- und Betriebsstoffe in größere Menge in die Kanalisation gelangten. Am 5. Juli ist unsere Wehr bei einem großen Waldbrand in Bickenbach mit insgesamt 12 Wehren im Einsatz. Alleine die Feuerwehr Emmelshausen förderte über 100000 Liter Löschwasser. Außerdem forderte ein größerer Flächenbrand in Ney die Feuerwehrleute.
1992
Kurt Kickenberg wird neuer Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Emmelshausen. Am 12. September gründete die Wehr den Verein „Förderer der Freiwilligen Feuerwehr Emmelshausen e.V.“ Vorsitzender wurde Dr. Dirk Bruns. Zweck des gemein- nützigen Vereins ist die Förderung des Feuerwehrgedankens. Aus den Mitteln des Vereins wurden in den Jahren seit seiner Gründung viele wichtige Anschaffungen, wie Bekleidung oder Ausrüstungsgegenstände beschafft. Auch die Ausstattung und Veranstaltungen der Jugendfeuerwehr werden aus den Mitteln des Vereins finanziert. Am 3. Juni war unsere Wehr bei einem Scheunenbrand in Buchholz im Einsatz. Auch ein Waldbrand in Ney forderte die Feuerwehrleute. Am 23. Juni ereignete sich ein Verkehrsunfall auf der B 327 bei Ehr. Fahrer und Beifahrer eines PKW wurden in dem Fahrzeug eingeklemmt und von der Feuerwehr Emmelshausen mit hydraulischem Rettungsgerät und einer Seilwinde aus dem Fahrzeug befreit.
1993
Auch Änderung im Fuhrpark standen 1993 an. Zum einen erhielt die Wehr einen neuen Ford Transit, ausgebaut als Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF)
Das TSF auf Ford Transit vor dem Gerätehaus am Marktplatz
Außerdem schaffte die Verbangsgemeindeverwaltung einen VW Bus als ELW 1 an. Dieses Fahrzeug, Baujahr 1983, wurde von der Polizei übernommen und in Eigenleistung umgebaut und neu lackiert.
Der Umbau des ehemaligen Polizeifahrzeuges (Baujahr 1981) erfolgte weitgehend in Eigenleistung
Die Alarmierung mittels über Funk ausgelöster Sirene wird durch neu angeschaffte Funkmeldeempfänger ergänzt. Erstmals ist es den Kameraden möglich, unmittelbar nach der Alarmierung das Einsatzstichwort und den Einsatzort zu erfahren, ohne erst das Gerätehaus anfahren zu müssen. Beim Versuch, einen Bus zu überholen kollidierte am 19. Februar auf der L 213 bei Karbach ein PKW-Fahrer mit einem entgegenkommenden PKW. Der Fahrer des entgegenkommenden PKW wurde schwer verletzt und in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Die Feuerwehr Emmelshausen befreite ihn aus dem Fahrzeug und übergab ihm dem Rettungsdienst. Laut Zeitungsberichten erlitt der Unfallverursacher nur leichte Verletzungen. Sein Fahrzeug war bereits mit einem Airbag ausgerüstet. Am 8. August kam ein 20jähriger Autofahrer auf der B327 in den Gegenverkehr und kollidierte mit dem Wagen eines 28jährigen. Der Unfallverursacher verstarb noch an der Unfallstelle, sein Beifahrer sowie der entgegenkommende Fahrer wurden schwer verletzt. Unsere Wehr befreite einen der Schwerverletzten aus dem Fahrzeugwrack, in dem er eingeklemmt war.
1994
Kurt Kickenberg gibt sein Amt als Wehrführer ab.
1995
Jörn Bruns übernimmt die Leitung der Jugendfeuer- wehr von Alfred Gras, der bereits 1993 Kreisjugendfeuerwehrwart wurde. Die Feuerwehr richtete in diesem Jahr die Kirmes der Ortsgemeinde Emmelshausen aus. Aus diesem Anlass wurde das neue TLF 16/25 der Firma MAN/Schlingmann feierlich eingeweiht. Das TLF 16/25 aus dem Jahr 1964 50 wurde an die Firma BOMAG verkauft, die es in ihrer Brandschutzgruppe einsetzte.
Das neue TLF 16/25 am Tag der Einweihung 1995
Am 2. August kam es zu einem Brand des Bahnhofsgebäudes in Emmelshausen. Bei einem Hausbrand in Dieler am 14. November leisteten unsere Feuerwehrleute 357 Gesamtstunden an Dienst. Insgesamt waren 112 Feuerwehrleute aus acht Feuerwehren im Einsatz. Besondere Schwierigkeiten bereitete die Löschwasserversorgung, die von dem Wasserleitungsnetz in Dieler nicht sichergestellt werden konnte. Es wurde ein Pendelverkehr zu den Hochbehältern in Halsenbach und Emmelshausen eingerichtet. Zudem wurden Fischweiher im Ehrbachtal zur Löschwasserentnahme herangezogen. Als Brandursache konnte Brandstiftung ermittelt werden. Von der Brandruine sollten noch im Jahr 1998 Gefahren in Form von herabfallenden Fassadenteilen ausgehen. Kurze Zeit später, am 30. November, ereignete sich ein Gefahrgutunfall auf der BAB 61, bei dem unsere Kameraden mit dem Gefahrstoffzug des Rhein- Hunsrück-Kreises im Einsatz waren. Am Silvestertag kam es zu gleich zwei größeren Einsätzen: Von 3:30 – 12:30 Uhr waren die Feuerwehrleute bei einem Hausbrand in Norath gefordert und von 17:00 bis 23:30 Uhr wurde ihre Hilfe bei einem Scheunenbrand in Badenhard benötigt
1996
Markus Kühn wird zum neuen Jugendwart gewählt
Verkehrsunfall auf der B327 bei Buchholz im August 1996
Am 9. Oktober ereignete sich ein Brand bei der Firma WEFO in Halsenbach. Am 19. Dezember war unsere Wehr bei einem Verkehrsunfall im Waldstück Scheid mit drei Schwerverletzten im Einsatz.
1997
Die Kameraden Willi Ginster, Willi-Hans Morschhäuser und Ewald Nikolai werden zu Ehrenmitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Emmelshausen ernannt. Willi Ginster ist 1972 in die Feuerwehr Emmelshausen eingetreten. Genauso wie Willi-Hans Morschhäuser ist Ewald Nikolai seit 1954 Mitglied der Emmelshausener Wehr. Von 1989 bis 1992 war er Wehrführer.
Die Jugendfeuerwehr Emmelshausen auf dem Kreisjugendfeuerwehrzeltlager in Bell nach erfolgreicher abgelegter Leistungsspange
Am 30. Juli brannten Stallungen auf dem Reiterhof in Dörth. Nicht alle Pferde konnten gerettet werden. Bei dem Einsatz wurden 900.000 Liter an Löschwasser ein- gesetzt und 350 Std. an Dienst geleistet
Brand eines Reiterhofs in Dörth im Juli 1997
Am 30. August 1997 wurde das TSF an die Feuerwehr Gondershausen übergeben wo es bis heute im Dienst ist. Die Beladung des TSF wird fortan auf dem 1983 beschafften Dekontaminationsmehrzweckfahrzeug transportiert.
Am Nikolaustag erhielt die Wehr eine Drehleiter DLK 18/12 der Firma Metz. Die Kosten des Fahrzeuges beliefen sich auf ca. 625.000 DM. Die 1980 beschaffte Anhängeleiter wurde außer Dienst gestellt. Bei dem Brand eines Wohnhauses in Alleinlage von Lamscheid wurde die neue DLK noch im Dezember 1997 erstmalig eingesetzt.
Erste Bewährungsprobe für die neue DLK 18/12: Brand in Lamscheid
1998
Nachdem die letzten Kameraden mit Funkmeldeempfängern ausgestattet wurden, wird die Sirenenalarmierung in Emmelshausen eingestellt. Die Alarmierung der Feuerwehr Emmelshausen über die Polizeiinspektion Boppard funktioniert von nun an ausschließlich über die Funkmeldeempfänger.