Chronik
Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Emmelshausen
1933-1959
Unser Gründungsjahr 1933
Erste Festdatierte Unterlagen über eine Feuerwehr im heutigen Emmelshausen stammen aus dem Jahre 1933. Jedoch bestand zu diesem Zeitpunkt bereits ein Zusammenschluss von Männern, die mit entsprechendem feuerwehrtechnischem Material ausgerüstet waren. Nach unterschiedlichen Ermittlungen gründeten be- reits in den Jahren um 1930 Mitbürger aus der da- maligen Siedlung „Bahnhof Halsenbach“ unter der Führung von Bernhard Schmitt eine Freiwillige Feuerwehr. Diese Feuerwehr bekam 1935 durch die Gründung der Ortsgemeinde ihren heutigen Namen.
Die Gründungsmitglieder waren: Franz Boos, Wendelin Dauster, Heinrich Ensel, Josef Gras, August Hundert- mark, Alfred Knevels, Willi Küdde, Willi Morschhäuser, Simon Nikolai, Philipp Pörsch, Fritz Pulch, Willi Pulch, Willi Retzmann, Hans Reuter und Hermann Weber.
Alarmiert wurden die Einsatzkräfte indem ein Trompeter auf dem Fahrrad durch das noch kleine Dorf fuhr.
1935
Durch Funkenflug einer vorbeifahrenden Dampfloko- motive wurde ein Feuer im Maschinenhaus des Emmels- hausener Sägewerks ausgelöst. Durch das schnelle 2 Eingreifen der Feuerwehren aus Emmelshausen, Dörth und Gondershausen konnte der Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden. Es handelt sich um den ersten noch heute (anhand eines Zeitungsartikels) nachvollziehbaren Einsatz der Feuerwehr Emmels- hausen. Bemerkenswert ist, dass der Einsatz im Zusammenhang mit der Bahn steht, der Emmelshausen seine Gründung zu verdanken hat. Die Bahn sollte auch in der Zukunft immer wieder eine Rolle bei Einsätzen unserer Wehr spielen.
1936
wurde bereits eine Pumpe TS 6/6 der Marke DKW angeschafft. Die Pumpe wurde, wie auch das restliche Gerät, im Einsatzfall mit einem Pferdefuhrwerk zur Einsatzstelle gebracht. Durch diese Pumpe und den unermüdlichen Fleiß wurde die Emmelshausener Feuerwehr zu einer schlagkräftigen Wehr, die sich bei Feuerwehrwettkämpfen und Einsätzen auszeichnete.
1937
Karl Pongratz übernimmt die Wehrführung
1938
Die Freiwillige Feuerwehr Emmelshausen wird auf behördliche Anordnung in eine Pflichtfeuerwehr umwegwandelt.
1943
Am 2. August sowie am 5. September war die Feuerwehr Emmelshausen zur überörtlichen Hilfe bei Bränden in Kratzenburg bzw. Oppenhausen im Einsatz.
1944
Zum Brand einer Scheune sowie von Stallungen kam es am 12. Januar 1944 in Niedergondershausen. Die Feuer- wehr Emmelshausen unterstützte die Feuerwehren aus Nieder- und Obergondershausen bei den Löscharbeiten. Scheune und Stall brannten vollständig ab. Am 1. Weihnachtsfeiertag wurde über Karbach ein Bombenteppich gelegt. Bei den Rettungs- und Aufräum arbeiten war unsere Wehr vier Tage ununterbrochen im Einsatz. 17 Häuser waren ganz oder teilweise zerstört.
1945
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges begann der Neuaufbau der Wehr. Die Wehrführung übernimmt Karl Moschhäuser. In diesem Jahr wurde die TS 6/6 gegen einen TSA mit einer Magirus-Pumpe TS 8/8 ausge- tauscht. Gezogen wurde der TSA mit Fahrzeugen, die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung stellten. Hierbei handelte es sich insbesondere um Traktoren von Kameraden, die in der Landwirtschaft tätig waren oder Baumaschinen und LKWs eines Kameraden, der Inhaber eines Bauunternehmens war.
1952
Am 2. Januar wurde ein Wohnhaus in Schwall bei einem Brand vollständig zerstört. Die Feuerwehr Emmelshausen, zu diesem Zeitpunkt noch ohne eigenes Feuerwehrfahrzeug, wurde bei dem Einsatz unter anderem von der Berufsfeuerwehr Koblenz unterstützt. Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann verletzt; beim Sturz durch das Dach brach er sich das Kahnbein. Im Jahr 1952 erhielt die Feuerwehr Emmelshausen als erste Feuerwehr im Vorderhunsrück ein LF 8 der Marke Opel Blitz, mit einer Vorbaupumpe. Dieses neue Löschfahrzeug war der Stolz aller Wehrleute. Die Entscheidung, das Fahrzeug in Emmelshausen zu statio- nieren, war unter den Feuerwehren im damaligen Amt Halsenbach nicht unumstritten. So schreibt die Freiwillige Feuerwehr Dörth in ihrer Chronik: „Herbe Enttäuschung im Jahre 1953! Die Bürgermeisterei Halsenbach beschafft ein motorisiertes Löschfahr- zeug, Baugröße LF 8, OPEL-BLITZ, ausgestattet mit einer Tragkraftspritze TS 8. Dieses Fahrzeug wird Emmelshausen zu gesprochen, obwohl Dörth die bedeutendste und leistungsfähigste Feuerwehr der Region hatte.“ Untergebracht wurde das Fahrzeug, wie zuvor auch der TSA, auf dem Gelände der Molkerei-Genossenschaft. Durch das LF 8 wurde auch die Alarmierung durch einen Trompeter auf dem Fahrrad obsolet. Von nun an fuhr das Fahrzeug im Einsatzfall mit einge schaltetem Einsatzhorn durch das Dorf und sammelte die Kameraden ein. Im selben Jahr wurden mit dem Fahrzeug bereits einige größere Einsätze durchgeführt. Am 18. August brannte ein Wohnhaus und am 02. September in Karbach zwei Scheunen.
Gruppenfoto der Feuerwehr Emmelshausen 1952
Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Emmelshausen unter der Leitung von Wehrführer Karl Morschäuser mit dem neuen LF8 auf Opel Blitz im Jahr 1952
1953
ereignete sich ein Scheunenbrand in Ney
1954
wies die Feuerwehr 37 aktive Mitglieder aus und nahm in Steeg an den Feuerwehrwettkämpfen teil. Dabei belegte sie auf Anhieb den zweiten Platz. Dank des unermüdlichen Wehrführers Karl Morschhäuser und seiner Wehr gelang es, diese Erfolgsserie fortzu- setzen. Am 10. März brannten rund 500 Quadratmeter Wald am Klöppchen. Das durch die vorhandenen Rückenspritzen nicht zu löschende Feuer wurde mit Hilfe zweier C-Strahlrohre gelöscht. Hierzu wurde Wasser aus einem Hochbehälter mit der TS 8 sowie der Vorbaupumpe des LF 8 zur Einsatzstelle gepumpt. Die zu diesem Einsatz vergleichsweise detailliert erhaltene Einsatzdokumentation belegt den einsatztaktischen Vorteil, den das noch junge Löschfahrzeug mit sich brachte. Am 7. August wurde die Feuerwehr zur Amtshilfe nach Hübingen zu einem Wohnhausbrand gerufen. Hier stellte die schlechte Löschwasserversorgung die Kameraden vor große Herausforderungen.
1955
Edmund Kültzer übernimmt die Wehrführung von Karl Morschhäuser. Die Wehr verfügte im Jahr 1955 über 39 aktive Mitglieder und richtete am 26. Juni das Kreisfeuerwehrfest des Kreises St. Goar aus. Hierbei belegte sie bei den Feuerwehrwettkämpfen den ersten Platz. Auch in diesem Jahr gab es neben den üblichen Einsätzen für die Wehrleute einiges zu tun; erwähnenswert sind hierbei der Brand eines Stalls und einer Scheune in Ney am 6. Februar sowie der Brand von zwei Wohnhäusern und einem Stall in Karbach am 26. August. Bei dem Einsatz in Karbach wurde ein Feuerwehrmann verletzt. Unzählige Übungen der jungen Wehrleute von Emmelshausen mit ihrem Ausrüstungsgerät fanden in weiteren Feuerwehrwettkämpfen ihren lohnenden Niederschlag. Die Erfolgsserie dauerte noch einige Jahre an, in denen die Feuerwehr Emmelshausen immer einen der beiden ersten Plätze belegte. Drei Jahre hintereinander wurde die schlagkräftige Wehr von Emmelshausen Sieger des Kreises St. Goar. Die Teilnahme am Landeswettbewerb in Kirchheimbolanden war ein besonderes Ereignis.
1956
Die Ortsgemeinde erreichtet am Marktplatz ein Gemeindehaus, in dem auch die Feuerwehr ein Stellplatz für das Fahrzeug sowie Lagerfläche für ihre Gerätschaften erhält
1958
Am 10. August feiert die Feuerwehr Emmelshausen ihr 25. Jubiläum